Eine gut eingeführte Marke versucht, die Schrift der Homepage auch in den Druckbereich zu überführen – und erntet großen Protest. Ikea, die seit über 60 Jahren als Hausschrift eine modifizierte Version der reduzierten und eleganten Bauhausschrift Futura verwendete, hat den neuen Katalog 2010 komplett in der Verdana gesetzt.

Der Wechsel wird von verschiedenen Grafikdesignern stark kritisiert. Die Verdana als reine Zweckschrift für das Internet fällt stark ab gegen die charakteristische und traditionsreiche Futura, weshalb Designblogs von Werteverlust sprechen und von einem Wandel zu einem Corporate Design eines Billigheimer-Unternehmens.

Die Wellen schlugen so hoch, dass sogar die altehrwürdige Times die Fehde aufgreift und vom »Font War« spricht, auch die Süddeutsche Zeitung berichtet in einem längeren Artikel.

Ein Zurück zum bisherigen reduzierten, aber ästhetischen Erscheinungsbild scheint es nicht zu geben, auch in den Filialen wird mehr und mehr mit der Verdana gearbeitet. Das passt andererseits aber zu Ikea: Hier wird nicht mit Schönheit geworben, sondern mit dem Preis. Und eine Windowssystemschrift für die Unternehmenskommunikation ist allemal billiger. Auch wenn »billig«ja eigentlich nicht der Mittelpunkt einer Corporate Identity sein soll – auch  nicht für einen Möbeldiscounter.